Tuberkulose

Die Tuberkulose ist weltweit verbreitet und gehört neben HIV/AIDS und Malaria zu den häufigsten Infektionskrankheiten. Rund ein Drittel der Weltbevölkerung soll mit Tuberkulose-Erregern infiziert sein, wobei ca. 5–10 % der infizierten Erwachsenen im Laufe ihres Lebens eine behandlungsbedürftige Tuberkulose entwickeln. Bei Infizierten mit einer eingeschränkten Immunabwehr (z.B. HIV-Positive) liegt das Erkrankungsrisiko ca. um den Faktor 10 höher. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erkranken jährlich mehr als 9 Millionen Menschen neu an einer Tuberkulose und etwa 1,7 Millionen Menschen sterben jedes Jahr an den Folgen dieser Krankheit, oftmals aufgrund einer unzureichenden Behandlung. Damit ist die Tuberkulose auch heute noch weltweit die häufigste zum Tode führende behandelbare bakterielle Infektionskrankheit, sowie die führende Todesursache bei HIV-Infizierten.

Eine Ausrottung der Tuberkulose ist vor allem auch mit Blick auf die wachsenden TB/HIV-Koinfektionsraten schwierig. Ferner stellt das zunehmende Auftreten resistenter Tuberkulose-Erreger ein ernst zu nehmendes Problem dar. Besonders in Osteuropa bzw. in den Ländern der ehemaligen Sowjetunion ist die Entwicklung der Medikamentenresistenzen dramatisch.

Auf Europa entfallen schätzungsweise 5% aller weltweit auftretenden Tuberkulose-Neuerkrankungen, wobei deutliche regionale Unterschiede vorhanden sind und ein ausgeprägter Ost-West-Gradient erkennbar ist.

Im Gegensatz zu Osteuropa sind in den meisten westeuropäischen Ländern seit vielen Jahren kontinuierlich sinkende Zahlen zu verzeichnen. Auch in Deutschland hält der rückläufige Trend weiter an. So haben sich die Erkrankungszahlen in den letzten 10 Jahren etwa halbiert. Im Jahr 2007 wurden 5.020 Neuerkrankungen an aktiver Tuberkulose gemeldet, (2006: 5.402 Neuerkrankungen).

Die Tuberkulose betrifft nicht nur die Lunge, sondern kann auch andere Organe betreffen wie Lymphknoten, Knochen, Niere und die Gehirnhäute.

Besonders gefährdet eine Tuberkulose zu erwerben oder zu reaktivieren sind enge Kontaktpersonen von Patienten mit offener Lungentuberkulose, Personen mit einer unzureichend behandelten früheren Tuberkulose sowie HIV-Infizierte bzw. Personen mit anderen Krankheiten oder Behandlungen, die zu einer dauerhaften Schwächung des Immunsystems führen. Auch Faktoren wie Drogenabhängigkeit, Obdachlosigkeit, Armut und Migration stellen Risikofaktoren für eine Tuberkulose dar.

Der alarmierende Anstieg der Tuberkulose in Russland/Osteuropa ist aufgrund der geografischen Nähe und der Migration aus diesen Regionen auch für Deutschland bedeutsam. Darüber hinaus ist das zunehmende Auftreten resistenter Stämme – gerade auch in diesen Regionen – zu bedenken.

Das ifi-Institut Zentrum für Infektiologie hat über Jahre eine hohe Expertise in der Diagnostik und Therapie der Tuberkulose erworben. Viele Patienten werden von uns nach dem initialen Krankenhausaufenthalt weiterbehandelt.